Faxe, Dänemark
Der Lhoist-Kalkbruch Faxe Kalk in Dänemark befindet sich seit dem 12. Jahrhundert in Betrieb. Geschichtlich stellte der selektive Abbau von hochwertigem Korallenkalkstein die Hauptgewinnungsmethode dar. Doch schon in den späten 1970ern, als die verfügbaren Reserven an Korallenkalkstein anfingen, sich dem Ende zu neigen, begann Faxe Kalk, sich nach Wegen zur Aufwertung anderer, minderwertigerer Kalksteine umzusehen.
Nun ist dank einer neuen röntgenbasierten Sortieranlage die Technologie zum Entfernen von Verunreinigungen durch Flint und damit zum Aufwerten von minderwertigen, stark flinthaltigen Rohmaterialien zu hochwertigem, flintfreien Kalkstein, der in den Produktionsanlagen von Faxe Kalk verarbeitet werden kann, vorhanden. Sie wird es ermöglichen, den knappen Korallenkalkstein durch röntgensortierte Materialien zu ersetzen.
Wir gehen davon aus, dass die röntgengestützte Lösung nach ihrer vollständigen Umsetzung die Nutzungsdauer des Kalkbruchs – beim aktuellen Produktmix und Absatzvolumen – mindestens verdoppeln wird.
Der Abbaubetrieb im Kalkbruch Faxe war mit einem hohen Verwertungsgrad des abgebauten Materials schon bisher sehr effizient. Neben hochwertigem Material für die Produktionsanlagen von Faxe Kalk werden jedes Jahr auch erhebliche Mengen an Kalkstein für die Landwirtschaft produziert.
Bei Kalkstein für die Landwirtschaft sind die Qualitätsanforderungen geringer als für die Ofenanlage und die Füllstoffmahlanlage, sodass ein hoher Prozentsatz des ausgehobenen Materials verwertet wird. Trotzdem müssen große Mengen an stark flinthaltigem Material entweder direkt beim Abbau oder als Abfall aus der Produktion von landwirtschaftlichem Kalkstein deponiert oder rückverfüllt werden.
Der Röntgensensor untersucht die atomare Dichte der Steine und wird daher von Staub und Wasser nicht beeinträchtigt. Auf diese Art können Flinteinschlüsse in praktisch allen Kalksteinteilchen erkannt werden.
Alles in allem bedeutet dies, dass die künftigen Volumen an Abfall- bzw. Rückfüllmaterial massiv reduziert werden und die Gesamtausbeute des Steinbruchs abermals verbessert wird.
Dank der neuen Röntgensortieranlage können nun auch diese Abfallfraktionen verarbeitet werden. Neben dem flintfreien Kalkstein, der den Röntgensortierer verlässt, weist der an der Sortieranlage aussortierte Flintstein einen hohen Reinheitsgrad auf. Derzeit arbeitet das Vertriebsteam von Faxe Kalk daran, einen Markt für dieses Material als kostengünstigen Zuschlagstoff aufzubauen.
Auch andere Techniken wie Trommelsortierung, Fallschachtsortierer, optische, Farb- und NIR-Sortierung wurden getestet. Keine davon erwies sich für die Materialien und Bedingungen im Lhoist-Kalkbruch Faxe Kalk als brauchbar. Erst als der mit einem Röntgensensorsystem ausgestattete horizontale Bandsortierer getestet wurde, wurden zufriedenstellende Qualität und Kapazität erreicht.