co2ncreat

Oberstes Ziel des co₂ncreat-Projekts ist es, durch eine neue Produktlinie CO₂-negativer Fertigteile, wie z. B. Mauerblöcken, zur Dekarbonisierung der europäischen Bauindustrie beizutragen. Dieses Projekt bietet eine nachhaltige und umweltverträgliche Alternative zur traditionellen Herstellung von Betonelementen, die für diese Blöcke benötigt werden. Beim neuen co₂ncreat-Verfahren werden der Zement und die natürlichen Zuschlagstoffe, die in herkömmlichen Mauerblöcken verwendet werden, durch Abfallstoffe aus Schlacke-Recyclingzentren und CO₂, das aus bei der Kalkherstellung entstehenden Abgasen abgeschieden wird, ersetzt.

Carbstone Technology^®, ein von Orbix Solutions entwickeltes patentiertes Verfahren, ermöglicht die Herstellung von Fertigteilen für die Bauindustrie durch die Kombination von Abfallprodukten aus der Edelstahlindustrie und CO₂, das anstelle von Zement als Bindemittel verwendet wird. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern des Konsortiums wird diese Technologie in einem effizienten Prozess implementiert, bei dem Industriegase direkt aus den Kalköfen von Lhoist genutzt werden. Zwei Kilometer entfernt wird der Baustoffhersteller Prefer Mauerblöcke aus den Gasen produzieren, die über eine von Fluxys Belgium gebaute und betriebene Pipeline transportiert werden.

co₂ncreat ist das erste Karbonatisierungsprojekt, bei dem CO₂ ohne Reinigung oder Verflüssigung eingesetzt wird. Der Energiebedarf wird daher stark reduziert und die Treibhausgasemissionen sind so gering, dass die Blöcke mehr CO₂ in ihrem Material speichern, als durch den Herstellungsprozess in die Atmosphäre freigesetzt wird. Ausgehend von einer jährlichen Produktion von 130.000 Tonnen umweltfreundlicher Blöcke wird co₂ncreat in den ersten zehn Jahren mehr als 190.000 Tonnen Treibhausgase (THG) vermeiden.

Die vier belgischen Partner, die an co₂ncreat beteiligt sind, führen das Projekt nach lokalen und zirkulären Grundsätzen durch.

Bei der Kalkherstellung wird natürlicher Kalkstein, der direkt aus Steinbrüchen gewonnen wird, gebrannt. Der von Lhoist produzierte Kalk wird (abseits des Projekts) von einem belgischen Edelstahlhersteller in seinem Produktionsprozess vor allem zur Reinigung verwendet. Nebenprodukte aus dem Stahlwerk (Schlacke) werden von Orbix Solutions zurückgewonnen und aufbereitet. Der zu Beginn der Stahlherstellung in den Prozess eingeführte Kalk liegt nun in Form eines recycelten karbonatisierbaren Mineralstoffs vor, der als Rohstoff für die Herstellung der Mauerblöcke dient.

Unter Verwendung der patentierten Technologie von Orbix und des zurückgewonnenen Rohstoffs transformiert Prefer seinen Produktionsprozess von zementbasierten Betonmauerblöcken auf karbonatisierte Mauerblöcke. Um den Kreislauf vollständig zu schließen, wird das im Projekt verwendete CO₂ genau das CO₂ sein, das von Lhoist während der Kalkproduktion ausgestoßen wird. Dieses CO₂ wird von Fluxys Belgium zur Blockproduktionsanlage transportiert.

Finanziert von der Europäischen Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind ausschließlich die der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union, der Bewilligungsbehörde oder der Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie haftbar gemacht werden.